Grammatikerwerb

Grammatikerwerb

Optimaler Entwicklungsstand

2,5 Jahren: Anwendung vieler Voll-, Hilfs-, und Modalverben; massiver Anstieg der Adjektive, Artikel und Pronomina; einige Präpositionen; Verbflexion 1. und 3. Person im Singular und Plural; Verbflexion im Perfekt; einige Kasusmarkierungen; Pluralbildung der Substantive sollte größtenteils beherrscht werden

(vgl. Clahsen 1986)

Mögliche Ursachen für ein Defizit

Einschränkung des auditiven Arbeitsgedächtnisses, auditive Wahrnehmungsstörung, linguistische Defizite, Störung der Zeit- oder Informationsverarbeitung, ungeeignetes sprachliches Angebot

(vgl. Kannengieser 2009)  

Mögliche Symptome

Fehlende Syntagmen, fehlende Satzarten, Verbstellungsfehler, fehlende Satzglieder

(vgl. Clahsen 1986)

Diagnostikverfahren

TROG-D Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses (Fox 2006): mit Hilfe von bildgestütztem Material wird das Verständnis für die grammatikalischen Strukturen getestet.

Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungstörungen (Kauschke/ Siegmüller 2009): die Anwendung der Grammatik wird auf seine Richtigkeit durch einzelne Bilder und Erzählungen von Geschichten überprüft.

Therapieansatz

Brügge/Mohs (2007): durch unterschiedliche Varianten wird das zu therapierende grammatikalische Feld eingegrenzt. Das Kind soll die Regelhaftigkeit dahinter erkennen und mit seinem Muster abgleichen. Danach soll die korrekte grammatikalische Struktur spielerisch, durch hochfrequente Wiederholungen der Zielstruktur, erlernt werden.

Inputtherapie nach Kollier Funk/Penner (1998): die Therapeutin dient als Vorbildfunktion und das Kind soll die korrekten grammatikalischen Bildungsweisen aus dem Input heraus zunächst unbewusst übernehmen.